Zeichnet sich im Beratungsprozess zur beruflichen Rehabilitation die Notwendigkeit eines Wechsel in eine leidensgerechte Branche ab, kann es vor der Bewilligung einer entsprechenden Teilhabeleistung sinnvoll sein, die Tragfähigkeit der Integrationsstrategie praktisch zu erproben.

Es geht dabei um die Abklärung dreier Aspekte…

…der Motivation:
„Kommen die Vorstellungen des Teilnehmenden hinsichtlich des angestrebten Berufes hinreichend zur Deckung mit dessen Wirklichkeit im Spektrum der dort relevanten Handlungsfelder?"

..des Transfers:
„Kann der/die Rehabilitand:in seine körperlichen und mentalen Potenziale im Beruf hinreichend zur Geltung bringen?"

..der Erfolgsaussichten:
„Ist der/die Rehabilitand:in hinreichend stabil und belastbar (insbes. psychosozial), um die Anforderungen der Teilhabeleistung sowie die Anforderungen der anschließenden Integration auf den Arbeitsmarkt auf lange Sicht zu erfüllen?"

Ziel

  • Verifizierung der kompetenzdiagnostischen Befundlage: medizinisch, psychologisch und arbeitspraktisch
  • Abklärung der Übertragbarkeit des Kompetenzprofils auf konkrete Handlungsfelder des angestrebten Berufes
  • Abklärung der Tragfähigkeit der Motivation
  • Abklärung der Risiken bzw. Erfolgsaussichten innerhalb der Maßnahme und im Übergang ins Berufsleben

Zielgruppe

  • Versicherte der Rentenversicherungsträger (in aller Regel im Verfahren der Beantragung einer Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben")
  • Menschen in einer beruflichen Entscheidungssituation (Wechsel des Berufs, Umschulung)

Inhalte

  • sozialmedizinische Befundung (Aufarbeitung der dokumentierten Krankheitsgeschichte und Gespräch)
  • Durchführung, Auswertung und Rückkopplung
  • psychologischer Standardtestungen zu:
    • Intelligenzdimensionen
    • Rechtschreib- und Rechenleistung
    • Konzentration- und Sorgfalt
  • Exploration der psychosozialen Situation
  • (ggf. Aufarbeitung von Vorgutachten und Anamnesegespräch)
  • Arbeitspraktische Erprobung (Erfassung und Auswertung nach MELBA)
  • Hospitation ausgewählter Lerneinheiten aus dem Curriculum des 1. Ausbildungshalbjahres
  • Erstellung fachspezifischer Arbeitsproben unter Anleitung/Begleitung einer/s Reha-Ausbildenden
  • Erfassung der Lernpotenziale (im Bereich Mathematik)
  • Erfassung der Sprachkompetenz anhand eines ausgewählten Fachtextes in Bezug auf
    • sinnverstehendes Lesen
    • schriftsprachliches Ausdrucksvermögen
    • (Zusammenfassung des Textes bzw. Beantwortung textbezogener Fragen)
  • mündliches Ausdrucksvermögen und Transfer (Diskussion der fachlichen Inhalte im Gespräch mit dem Ausbildenden)

Dauer

Die Dauer der Gesamtmaßnahme beträgt 2 bis 4 Wochen